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HC SVNT DRACONES
Solo exhibition at Neue Galerie Gladbeck
September 13 – November 1, 2013

Angelika J. Trojnarski hinterfragt in ihren Arbeiten technische und wissenschaftliche Errungenschaften der Moderne. Motive aus Architektur, Mechanik, Mobilität bilden sich aus Schichten von Ölfarbe und Papier versatzstückartig auf ihren Leinwänden. Einstige Symbole des industriellen Fortschritts werden von Trojnarski ihrer Funktionalität und ihrem Kontext enthoben und neu zusammengesetzt.

 

Zwei großformatige Arbeiten stehen sich in der Ausstellung gegenüber.
In Kondratjew bilden breite, grüne Farbbahnen auf ausgewaschenen weißen Flächen einen dynamischen schwebenden Koloss, der an Kristallformationen anlehnt. Rohre schieben sich aus dem Gebilde und skizzieren eine Form, die auf die erste Glasproduktionsmaschine verweist, die ab 1903 ohne Unterlass Glasflaschen produzierte.
In Die Blüte vermengen sich Einzelteile aus Industrie- und Zivilisationsaltlasten, die für den längst vergangenen industriellen Höhepunkt stehen. Begleitet werden die beiden Bilder u.a. von Das Bündnis, auf dem drei Türme zu sehen sind, die wie eine geschlossene Reihe Gleichgesinnter nebeneinander stehen und sich jeglicher Annäherung und Transparenz verweigern.

Im Zentrum des Ausstellungsraumes, dort wo das Sonnenlicht durch das Dachfenster einfällt, ist das Holzobjekt Luna platziert. Eine Schirmkonstruktion aus Holzbalken streckt sich wie ein Relikt aufgefächert empor.
Sie nimmt einerseits die Form eines Karussells auf, andererseits evoziert die Installation Bilder einer abgesprengten Raumkapsel bzw. die einer Parabolantenne, die unsichtbare Signale sendet und empfängt.

Luna bildet den Brückenschlag zum Düsseldorfer Ausstellungsraum KIT – Kunst im Tunnel, in dem Trojnarski in einer zeitgleichen Gruppenausstellung ein Pendant der Installation platziert und somit eine symbolische Vernetzung entsteht.

 

Angelika J. Trojnarskis hybride Realitäten, die aus den Überresten industrieller und architektonischer Einzelteile konstruiert sind, enttarnen die Fragilität des Fortschritts und somit auch unseres Daseins. Der Ausstellungstitel HC SVNT DRACONES (Hier sind Drachen) steht für die gefährlichen oder unerforschten Gebiete, in Anlehnung an die mittelalterliche Praxis, Drachen, Seeschlangen oder andere mythologische Wesen auf unentdeckte Landkartenstriche zu setzen.